Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins kürzlich um 0,25 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent gesenkt. Doch Immobilienkäufer profitieren davon nicht direkt. In Deutschland bleiben die Bauzinsen stabil, während sie in der Schweiz durch eine Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) gesunken sind. Der durchschnittliche Zinssatz für zehnjährige Darlehen liegt derzeit bei 3,69 %.
Warum sind Bauzinsen nicht gesunken?
Baufinanzierungen orientieren sich nicht am kurzfristigen EZB-Leitzins, sondern an langfristigen Markterwartungen. Banken refinanzieren Kredite über Pfandbriefe, deren Kosten von den Renditen deutscher Staatsanleihen beeinflusst werden. Diese sind zuletzt gestiegen – und damit auch die Bauzinsen.
Welche Auswirkungen hat das auf Immobilienkäufer?
- Finanzierungskosten steigen leicht: Ein Anstieg des Zinssatzes um 0,33 Prozentpunkte erhöht die monatliche Rate eines 250.000-Euro-Darlehens um 69 Euro. Das summiert sich über zehn Jahre auf knapp 8.000 Euro zusätzliche Zinskosten.
- Schnellere Entscheidungen erforderlich: Banken verkürzen die Fristen für Finanzierungsangebote. Wer eine Immobilie kaufen möchte, sollte alle Unterlagen frühzeitig bereithalten, um sich günstige Konditionen zu sichern.
- Vergleichen lohnt sich: Kreditinstitute setzen Zinsen unterschiedlich an. Ein gründlicher Vergleich verschiedener Angebote kann erhebliche Kosten sparen.
Sollte man jetzt kaufen oder abwarten?
Die aktuelle Marktlage spricht für eine kluge und gut vorbereitete Kaufentscheidung:
– Bauzinsen bleiben stabil – große Senkungen sind kurzfristig unwahrscheinlich.
– Gute Angebote frühzeitig sichern – Banken reagieren schnell auf Marktentwicklungen.
– Vergleichen spart Geld – durch den richtigen Anbieter kann man langfristig sparen.
Wer eine Immobilie finanzieren möchte, sollte sich nicht allein auf die Zinspolitik der EZB verlassen. Wichtiger ist eine fundierte Finanzierungsstrategie, die Flexibilität bietet und die besten verfügbaren Konditionen nutzt.